Die Diplomarbeit
Am Ende eines Studiums an einer Hochschule oder auch an einer Berufsakademie kann in Deutschland auch eine Diplomarbeit stehen, wobei diese nicht in allen Studiengängen am Ende des Studium steht, sondern nur bei den so genannten Diplom-Studiengängen. Grundsätzlich kann ein Diplom-Studiengang natürlich auch ohne das Schreiben einer Diplomarbeit beendet werden. Der Unterschied besteht dann darin, dass sich der Absolvent des Studiums ohne erfolgreich abgeschlossene Diplomarbeit nicht als „Dipl.“ bezeichnen darf. Die Diplomarbeit an sich ist eine schriftliche Arbeit, die in Form einer Hausarbeit in der Regel über mehrere Wochen oder sogar Monate hinweg vom Studierenden verfasst wird und die Arbeit ist ein Teil der schriftlichen Diplomprüfung, wobei die gesamte Diplomprüfung auch noch aus einem mündlichen Teil besteht. Zudem zählen auch noch Klausuren und andere schriftliche Prüfungen zur gesamten Diplomprüfung hinzu. Derzeit werden die Diplomarbeiten jedoch im Zuge des Bologna-Prozesses auch in Deutschland durch die Bachelor- bzw. durch die Master-Thesis ersetzt.
Welche Anforderungen an die Diplomarbeit gestellt werden, ist in der Regel in den jeweiligen Prüfungsverordnungen des Studienganges festgelegt. Der Grundgedanke, der hinter dem Verfassen einer Diplomarbeit steht ist, dass der Student auf diese Weise in erster Linie darlegen soll, dass er das im Studium Erlernte nicht nur behalten hat, sondern auch anwenden und auf andere Situationen und Gegebenheiten übertragen kann. Daher sollte eine Diplomarbeit auch möglichst einzigartig sein, da stets ein ganz spezielles Thema gewählt wird, über das die Diplomarbeit letztendlich handelt. Die maximale Bearbeitungszeit für die Diplomarbeit beträgt in Deutschland in der Regel sechs Monate, es gibt aber mitunter auch abweichende Zeiträume. Die Frist beginnt mit dem Tag, an dem der Student von seinem Hochschullehrer die Aufgabe zur Diplomarbeit gestellt bekommt. Die fertig gestellte und abgelieferte Diplomarbeit wird dann im Normalfall nach dem Vier-Augen-Prinzip, also von zwei Gutachtern, angesehen und benotet.
Grundsätzlich kann das Thema für die Diplomarbeit vom Student bzw. von der Studentin gewählt werden, es muss jedoch innerhalb der Vorgaben der Prüfungsverordnung liegen und natürlich fachlich in den Studienbereich passen. Der Hochschullehrer muss dem Themenvorschlag zudem zustimmen. Generell müssen die Diplomarbeiten in Deutschland, ganz zum Gegensatz zu einer Dissertation, nicht zwingend veröffentlicht werden. Dennoch steht es dem diplomierten Ex-Studenten frei, seine Arbeit zu vermarkten, was auch vielfach im Internet geschieht, wo auf diversen Webseiten Diplomarbeiten verkauft werden. Die erworbene Diplomarbeit darf übrigens nur als Anregung dienen, wer eine fremde Diplomarbeit als seine eigene Arbeit ausgibt und vorlegt, erhält nicht nur keinen Abschluss an der Hochschule, sondern mitunter drohen auch strafrechtliche Konsequenzen in Form einer Betrugsanzeige.