Aufbaustudium um Wissenslücken abzudecken

Eine besondere Art von Studium stellt ein so genannten Aufbaustudium dar. Dieses setzt ein bereits abgeschlossenen Vollstudium voraus und dient in erster Linie dazu, dass Erlernte zu vertiefen, zu erweitern oder zu ergänzen, also im Grunde dazu, vorhandene Wissenslücken zu schließen. Oftmals entscheidet man sich nachträglich dann für ein Aufbaustudium, wenn man im Rahmen der Ausübung des Berufes merkt, dass noch bestimmten theoretische Kenntnisse in der einen oder anderen Richtung fehlen, die man dann zum Beispiel durch ein Aufbaustudium erwerben kann. Das Ziel des Aufbaustudiums, welches übrigens auch als postgraduales Studium bezeichnet wird, kann neben dem Schließen von Wissenslücken auch der Erwerb eines weiteren akademischen Grades sein. Bezüglich der Betreuung, der Zulassung und auch hinsichtlich der Studiengebühren gibt es normalerweise einige Unterschiede zwischen dem Erststudium und dem Aufbaustudium.

Das Aufbaustudium um Wissenslücken abzudecken zu nutzen wird heutzutage immer häufiger genutzt, häufig neben der beruflichen Tätigkeit, aber auch dann, wenn man derzeit keine Arbeit hat und seine Qualifikationen und Chancen auf dem Arbeitsmarkt durch das Studium verbessern möchte. Im Zuge des derzeit aktuellen Bologna-Prozesses sind typische Arten von Aufbaustudium das Masterstudium (bis auf das konsekutive Masterstudium) oder das Promotionsstudium. Häufig wird zum Beispiel der Bachelor-Abschluss dazu genutzt, um dann im Rahmen eines Aufbaustudiums auch noch den Master Abschluss zu erwerben. Nicht zu verwechseln ist das Aufbaustudium übrigens mit dem Ergänzungsstudium und dem Zusatzstudium, da es sich auch dabei um die so bezeichneten postgradualen Studienmöglichkeiten handelt. Bei einem Aufbaustudium ist es in der Regel so, dass ein vorher abgeschlossenes Studium die Voraussetzung dafür ist, überhaupt mit dem neuen Studium beginnen zu können. Laut dem Statistischen Bundesamt wird das konsekutive Masterstudium jedoch ganz ausdrücklich nicht als Aufbaustudium bezeichnet.

Als Ergänzungsstudium werden im Gegensatz zum Aufbaustudium vor allen Dingen Studiengänge, Studieneinheiten und Kurse bezeichnet, die zur beruflichen Qualifikation dienen sollen bzw. sehr stark an der beruflichen Tätigkeit ausgerichtet sind und die Kenntnisse des Absolvierenden vertiefen und erweitern sollen. Ein bereits vorhandenes Studium ist hier nicht unbedingt eine Teilnahmevoraussetzung. Das Zusatzstudium ist ein Studium über meistens maximal zwei Jahre, welches zu Vertiefung des bisherigen Studiums dienen soll, also die gleiche Fachrichtung wie das erste bereits abgeschlossene Studium hat. Wirklich große Unterschiede zwischen Zusatz-, Ergänzungs- und Aufbaustudium gibt es also nicht. Insofern ist das Aufbaustudium vor allen Dingen wichtig, um die eigene Qualifikation verbessern zu können, sei es um eine neue Anstellung zu finden oder auch, um in seinem jetzigen Tätigkeitsbereich bessere Aufstiegschancen zu haben. Gerne wird heute übrigens auch ein Sprachstudium als Aufbaustudium gewählt.