Schulen in freier Trägerschaft (Privatschulen)

Neben den staatlichen Schulen, die das Grundgerüst des gesamten Schulsystems in Deutschland bilden, gibt es auch noch die so genannten Schulen in freier Trägerschaft, die auch besser unter dem Namen Privatschulen bekannt sind. Im Gegensatz zu den staatlichen Schulen sind hier nicht die Kommunen bzw. die Länder der Träger der Schule, also nicht die öffentliche Hand, sondern es gibt Träger aus dem privatwirtschaftlichen Bereich. Dabei kann es sich um Vereine, Stiftungen, Verbände, Kirchen, Privatpersonen oder sonstige Gesellschaften handeln. Grundsätzlich genießen die Schulen in freier Trägerschaft (Privatschulen) nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit ein hohes Ansehen, besonders im Vergleich zu den staatlichen Schulen. Dennoch unterliegen auch die Privatschulen der staatlichen Schulkaufsicht in Deutschland, zudem wirken sie natürlich bei der Erfüllung des öffentlichen Bildungsauftrages mit. Die Privatschulen werden demnach natürlich auch als Lernanstalt akzeptiert, durch deren Besuch der Schüler seiner Schulpflicht nachkommen kann.

In vielen Fällen handelt es sich bei den Privatschulen um Ganztagsschulen, eines sehr bekannte Form der Schulen in freier Trägerschaft sind zum Beispiel die Internate, wo die Schüler nicht nur lernen, sondern gleichzeitig auch wohnen. Generell wird den Privatschulen in Deutschland und auch weltweit ein sehr starkes Leistungsprinzip nachgesagt, sodass ein Abschluss an einer Privatschule nach wie vor bei vielen Arbeitgebern als höherwertig als ein Abschluss an einer staatlichen Schule angesehen wird. Studien zufolge ist es jedoch so, dass die Privatschulen im Durchschnitt vom Lernniveau nicht zwingend vor den staatlichen Schulen liegen. Weltweit besuchen einer Studien der OECD zufolge rund 15 Prozent aller Schüler eine Schule in freier Trägerschaft, in Deutschland liegt der Anteil nur bei rund sechs Prozent. Sehr verbreitet sind die Privatschulen hingegen im Nachbarland Niederlande, denn dort besuchen über 65 Prozent aller Schüler und Schülerinnen eine Privatschule. Einen großen Nachteil sehen natürlich viele Eltern in Deutschland und auch weltweit in den recht hohen Kosten, welche die Privatschulen für das Unterrichten der Kinder verursachen.

Auch wenn die Schulen in freier Trägerschaft keine staatlichen Schulen sind, so ist der Staat dennoch laut Gesetz dazu verpflichtet, den Aufbau dieser Schulen zu unterstützen. Wie hoch diese finanzielle Unterstützung ist, hängt von einigen Faktoren ab, unter anderem auch davon, wie gut sich die Privatschule durch das Schulgeld selber finanzieren kann. Bei den Schulen in freier Trägerschaft unterscheidet man zwei Gruppen, nämlich die Ersatzschulen und die Ergänzungsschulen. Die Ersatzschulen vermitteln als Privatschule die gleichen Abschlüsse wie die staatlichen Schulen, also beispielsweise Abitur oder Realschulabschluss). Bei den Ergänzungsschulen handelt es sich hingegen um Schulen, die keinen allgemeinen Schulabschluss vermitteln und (außer in NRW) daher kommen die Schüler, welche diese Schulen besuchen, auch nicht der Erfüllung der Schulpflicht nach. Man findet solche Ergänzungsschulen vor allen Dingen im Bereich als Höhere Berufsfachschule, Sprachschule oder als Schauspielschule.