Schulformen in Deutschland und Ausland

Die Schulformen in Deutschland und im Ausland unterscheiden sich zum Teil recht deutlich, auch wenn vom Grundsatz her mit vielen Ländern Übereinstimmungen bestehen, insbesondere natürlich mit den direkten Nachbarländern wie Österreich, der Schweiz oder auch den Niederlanden. Grundsätzlich kann man die Schulformen in Deutschland zunächst in zwei Gruppen einteilen, nämlich in die staatlichen und in die privaten Schulen. Während staatliche Schulen für alle Kinder und Jugendliche zugänglich sind und vom Grundsatz her weitestgehend kostenfrei sind, sind private Schulen vergleichsweise teuer, bieten dafür nach Meinung vieler Eltern und auch der Experten aber zum Teil deutlich bessere Lern- und Fördermöglichkeiten an. Das Schulsystem im Bereich der staatlichen Schulen ist in Deutschland in unterschiedliche Schulformen gegliedert.

Zunächst einmal muss jedes Kind ab dem 5. bis 7. Lebensjahr die Grundschule besuchen, und zwar über eine Dauer von vier Jahren hinweg. Die Grundschule ist dann auch im Grunde die einzige Schulform, die für alle Kinder des entsprechenden Alters gilt. Nach der Grundschule trennen sich die Wege der Kinder, denn anschließend können vier Hauptschulformen genutzt werden, wenn man die Sonderschule einmal als „Ausnahme“ außen vor lässt. Die Wahl der Schulform, also die Wahl der jeweiligen weiterführenden Schule, erfolgt aufgrund der Leistungen des Kindes im Abschlussjahr der Grundschule und auf Empfehlung des Lehrers hin. So kann zwischen den Schulformen Hauptschule, Realschule oder Gymnasium gewählt werden. Kinder mit besonders guten Leistungen kommen also auf das Gymnasium, Kinder mit eher durchschnittlichen bis guten Leistungen auf die Realschule und Kinder mit eher schlechten Leistungen auf die Hauptschule. Alternativ steht als weiterführende Schule auch noch die Gesamtschule als Schulform zur Verfügung, die in dieser Art übrigens in vielen anderen Ländern bevorzugt wird. Für Schulform gibt es Lernvorgaben, welche Fächer unterrichtet werden müssen und welchen Abschluss man schließlich erreichen kann.

Die Schulformen in Deutschland und im Ausland unterschieden sich, wie bereits kurz zuvor erwähnt, teilweise gar nicht, teilweise aber ganz erheblich. So gibt es in der Schweiz oder in Österreich beispielsweise nahezu die gleichen Schulformen wie in Deutschland, wenn auch die Aufteilung der weiterführenden Schulen teilweise etwas anders ist. So gibt es in Österreich zum Beispiel nur zwei Arten von Schulformen im ersten weiterführenden Bereich, nämlich die Hauptschulen und die allgemeinbildenden höheren Schulen, es findet also keine Dreiteilung statt. In anderen Staaten, wie beispielsweise in Großbritannien oder auch in den USA, gibt es gar keine Aufteilung der weiterführenden Schulen in bestimmte Schulformen, es findet hier also keine so genannte „vertikale Differenzierung“ nach Leistung der Kinder statt. So besuchen in den USA alle Kinder zunächst die Elementary School (vergleichbar mit unserer Grundschule), danach die Junior High School bzw. inzwischen vermehrt die Middle School und danach besuchen die Kinder die High School, die mit der Gesamtschule in Deutschland vergleichbar ist. Aufgrund dieses Beispiels wird deutlich, dass nur in wenigen Ländern die Schulformen so stark nach Leistung der Kinder wie in Deutschland getrennt werden.