Studiengebuehren im Ausland?
In Deutschland ist es seit einigen Jahren so, dass in den meisten Bundesländern für das Erststudium bzw. meistens auch für ein mögliches Zweistudium Studiengebühren berechnet werden. Das ist beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, in Bayern, Hessen, Niedersachsen und einigen anderen Bundesländern der Fall. Lediglich in einigen Bundesländern wie Berlin, Mecklenburg Vorpommern oder Brandenburg werden bisher noch keine Studiengebühren berechnet. Wo dieses jedoch der Fall ist, bewegen sich die Studiengebühren von der Höhe her in einem Bereich zwischen 300 Euro bis zu maximal 500 Euro pro Semester. Im Laufe der Jahr können daher also bei einer angenommenen Studiendauer von vier Jahren Gebühren in Höhe von insgesamt immerhin 4.000 Euro auf den Studenten zukommen. Für nicht wenige Studenten stellt sich daher die Frage nach den Studiengebühren im Ausland und ob ein Studium im Ausland eine kostengünstigere Alternative darstellen könnte. Bisher nutzen allerdings nur rund drei Prozent aller Studenten (ca. 60.000 Studenten im Jahr) diese Möglichkeit des Auslandsstudiums.
Wie sind die Studiengebühren im Ausland in den jeweiligen Ländern? Vom Grundsatz her ist es zunächst einmal so, dass es den Studenten innerhalb der Europäischen Union frei steht, sich innerhalb der EU für eine Uni oder FH zu entscheiden, denn aufgrund des Gleichstellungsgrundsatzes innerhalb der EU müssen alle Studenten unter den gleichen Voraussetzungen aufgenommen werden. Generell befinden sich die Studiengebühren in Deutschland allerdings im Vergleich zu nicht wenigen anderen Ländern sogar noch auf einem recht moderaten Niveau, aber natürlich gibt es auch Staaten (innerhalb und außerhalb der EU), wo weniger oder gar keine Studiengebühren anfallen. In Frankreich fallen zum Beispiel je nach Art der Hochschule jährlich Studiengebühren zwischen 150 und 6.000 Euro im Jahr an, wobei lediglich die elitären Universitäten solche hohen Gebühren verlangen. Nimmt man den unteren Bereich von einigen hundert Euro, so könnte man als deutscher Student in Frankreich also unter Umständen bereits Studiengebühren sparen.
In Großbritannien hingegen sind die Studiengebühren höher als in Deutschland und liegen (nach Einkommen gestaffelt) zwischen umgerechnet 1.500 und 30.000 Euro im Jahr. Vergleichbar die gleichen Studiengebühren wie in Deutschland werden in der Schweiz und in Österreich verlangt, was auch für Spanien und Portugal gilt. Japan, Australien und die USA sind hingegen wieder teurer als Deutschland, denn hier beginnen die Studiengebühren erst bei umgerechnet rund 2.000 Euro jährlich. Es gibt also nur wenige Staaten, wo Studiengebühren im Ausland wirklich geringer als in Deutschland sind, derzeit ist das vor allen Dingen in den osteuropäischen Staaten der Fall. So muss man zum Beispiel in Polen oder der Tschechien gar keine Studiengebühren zahlen, diese Länder sind rein finanziell betrachtet also ein echter „Geheimtipp“ und dazu noch relativ nahe von der Entfernung her. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass die Lebenshaltungskosten dort deutlich geringer als in Deutschland sind.